RICHARD III

von William Shakespeare

England atmet auf. Die Rosenkriege haben ein Ende gefunden. Das Haus York hat mit Edward VI. den Thron für sich errungen. Das Schlachten scheint vorbei, Ruhe und Wohlstand kehren ein. Dies ist die Stunde für Richard Plantagenet, den Herzog von York. Der kleine gesichtslose Bruder des Königs tritt bucklig und hinkend auf das Spielfeld. Erneut beginnt das »Game of Thrones«. Richard spinnt Intrigen, heuchelt, heuert Mörder an, verleumdet, geht Bündnisse ein und bricht sie wieder. Richard III. ist der Fürst Machiavellis, er verkörpert den Machtpolitiker in Reinform. Die Regeln des Staatsapparates kennend, spielt er die Anderen gekonnt aus. Eine Figur nach der Anderen ist gezwungen, das Spielfeld zu räumen und dem Henker gegenüberzutreten. Richard verwandelt das Königshaus kaltblütig zum Schlachthaus. Shakespeare verleiht mit »Richard III.« der berechnenden Intelligenz und Machtgier ein Antlitz. Scheußlich und grausam grinst uns die Fratze an. Entsetzt und fasziniert können wir den Blick nicht abwenden.

 

Regie: Krzysztof Minkowski, Musik: Micha Kaplan, Ausstattung: Konrad Schaller, Dramaturgie: Laura Ellersdorfer, Mit: Gabi Geist, Natalie Hünig, Friederike Pöschel, Jana Alexia Rödiger, Ralf Beckord, Andreas Haase, Julian Härtner, Jonas Pätzold, André Rohde

 

»Herausragend Natalie Hünig, die Lady Anne als gebrochene Trauernde, dann als machtliebende Richard-Gattin gibt, dazwischen im olivgrünen Overall und mit der Waffe im Gürtel den Gehilfen Catesby. Und zwischen allen: Beckords Richard. Er verzieht das Gesicht zur ironischen Grimasse, schleimt und schmeichelt, da stimmt jede Geste. Minkowski führt seine Darsteller eng und genau.« (www.nachtkritik.de, 31.01.2015)

»Theater Konstanz verhandelt mit Shakespeares Drama „Richard III.“ exzellent die Mechanismen der Macht (…) Diesen „Richard III.“ treibt kein exponierter Kotzbrocken voran, der Krieg ist ein Dauerzustand, fein herausziseliert als Krieg zwischen Geschlechtern und zwischen Konkurrenten.« (Vorarlbergernachrichten, 02.02.2015)

»Aber dann ist da Ralf Beckord, der in seiner Rolle als Richard mit seinem grandiosen Spiel alle Unebenheiten, alle Grobheiten der Inszenierung vergessen macht. Von der ersten Sekunde an verkörpert er während des zweieinhalbstündigen Abends das menschgewordene Böse. (…) Langer, dankbarer Beifall des Publikums für eine kurzweilig spannende Inszenierung mit Ecken, Kanten, Brüchen und Unstimmigkeiten und einem überragenden Schauspieler in der Titelrolle.« (Südkurier, 02.02.2015)

»Im Mittelpunkt jedoch, im Zentrum des Geschehens immer Richard III, wie von Shakespeare vorgesehen. Ralf Beckord also. (…)  Überzeugend und faszinierend, zeigt er, wie auch Richards Seele auf der Strecke bleibt. Shakespeares Königsdrama ist keineswegs von Gestern. Eindrücklich zeigt das Minkowskis Inszenierung am Theater Konstanz.« (Kultur, 05.02.2015)

 

Premiere am 30.01.2015 am Theater Konstanz