IDIOTEN

Nach dem Film von Lars von Trier

«Ein Film von Idioten über Idioten für Idioten» Lars von Trier

Was ist gut und was ist böse? Was ist richtig? Was ist falsch? Die Welt steht auf dem Kopf. Eine Gruppe junger Frauen und Männer macht sich auf einen gemeinsamen Weg. Es ist Sommer. Sie beziehen eine Villa am Rande der Stadt und ­machen den Idioten. Finde Deinen inneren Idioten, der in jedem von uns steckt! Wecke ihn auf, lebe ihn aus und stehe zu ihm! Idiotie macht frei! Die Frauen und Männer teilen sich täglich neu in die Rollen auf: die einen spielen geistig Behinderte, sabbern, grölen, grabschen und grimassieren, und einer macht den Pfleger. Und dann geht es los. Ins Hallenbad, ins Restaurant, in die Wirklichkeit. Das ist lustig. Das ist vor allem auch fürchterlich. Es ist ein Experiment, eine Attacke auf die ­gesittete Gutbürgerlichkeit, ein antibürgerlicher, ein revolutionärer Versuch und zudem ein Angriff auf den guten Geschmack. Also eine gnadenlose Grenzüberschreitung. Kann das gutgehen?

 

Regie: Krzysztof Minkowski, Ausstattung: Konrad Schaller, Dramaturgie: Carolin Losch, Schauspiel: Hajo Tuschy, Nicolas Batthyany, Christian Baus, Marie Gesien, Juliane Lang, Max Scheitlin, Marie Ulbricht, Jürg Wisbach, Samuel Zumbühl

 

»Regisseur Krzysztof Minkowski lässt die Schauspieler ihre wilden Emotionen auf der karg eingerichteten Bühne ausleben. Dabei lassen sie auch die Hüllen fallen für ein tumbes Badeballett, das in die Prozession einer Schar fröhlicher Idioten mündet. In Zeitlupe paradieren sie lachend und feixend vor den Zuschauern und wirken dabei echt wie aus dem TV.« (Nachtkritik.de, 26.08.2012)

»Marie Ulbricht als Susanne und Juliane Lang als Katrine wechseln am leichtesten zwischen den Spielebenen. Hajo Tuschy gibt den Stoffer leicht exaltiert, Christian Baus den Henrik mit jener Komik, die den Grat böser Verspottung streift. Jürg Wisbach markiert zurückhaltend den Grenzgänger, Samuel Zumbühl übertreibt nach Kräften, und Marie Gesien vermag als Karen ihre Wandlung von der Aussenseiterin zur vom Experiment Veränderten glaubhaft zu zeigen.« (Neue Luzerner Zeitung, 27.08.2012)

»Am Ende, klar, heisst es ‹Utopie ade›, muss das Experiment scheitern. Nicht aber diese dichte Inszenierung mit ihrem intensiven Spiel, mit der Spielfreude auch, wo viel Komik ohne Denunziation des echt Idiotischen drinsteckt.« (Kulturteil.ch, 26.08.2012)

»Störend – aber auf gewollte Weise – ist die intime Ansprache des Publikums: Die acht Darsteller nehmen Einzelne der etwa 60 Zuschauer gezielt ins Visier, versuchen ihnen Basteleien zu verkaufen oder simulieren in direktem Blickkontakt Orgasmen.« (Luzerner Zeitung, 26.08.2012)

»Fragen werden aufgeworfen, das kontroverse Potential von von Triers Vorlage belebt. Minkowski ist es gelungen, diese zu verdichten, das intensiv agierende Ensemble tut sein Übriges, dass zumindest das Experiment Bühnenadaption gelingt.« (boleromagazin.ch, 26.08.2012)

»Spätestens beim Betreten eines Jungen, der tatsächlich schwerbehindert ist, wird die Illusion der Theaterwelt zerbrochen. Warum lachen wir, wenn sich jemand auszieht, aber werden ganz ernst, wenn ein Schwerbehinderter vor uns steht? Wie und weshalb wir so reagieren, ist uns manchmal nicht ganz klar. Dies versucht Regisseur Krzysztof Minkowski in seiner Inszenierung vor Augen zu führen. « (www.tink.ch, 4.09.2012)

 

Premiere am 25.08.2012 am Luzerner Theater